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Wie unterscheidet sich der Islam von anderen Religionen? (Deutsch)

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Einige der einzigartigen Seiten des Islam, die man in anderen Glaubenssystemen und Lebensweisen vergeblich sucht.

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Wie unterscheidet sich der Islam von anderen Religionen?

Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen

Wie unterscheidet sich der Islam von anderen Religionen? (Teil 1 von 2)

Einfachheit, Rationalität und Praktizierbarkeit

Islam ist eine Religion ohne jegliche Mythologie. Seine Lehren sind einfach und verständlich. Er ist frei von Aberglauben und unverständlichen Irrglauben. Die Einheit Gottes, das Prophetentum Muhammads, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, und das Konzept vom Leben nach dem Tod sind die Grundsätze seines Glaubens. Sie basieren auf Verstand und einleuchtender Logik. Alle Lehren des Islam gehen von diesen Glaubensgrundlagen aus und sind einfach und geradeheraus. Hier gibt es keine Hierarchie von Priestern, keine weithergeholten Abstraktionen, keine komplizierten Riten oder Rituale.

Jeder ist in der Lage, sich dem Qur´an direkt zu nähern und seine Gebote direkt in die Praxis umzusetzen. Der Islam erweckt im Menschen die Fähigkeit, zu ergründen und drängt ihn, seinen Intellekt zu nutzen. Er leitet ihn dazu an, die Dinge im Licht der Realität zu betrachten. Der Qur´an rät ihm, Wissen zu Erlangen und Gott zu bitten, sein Bewusstsein zu erweitern.

"Sprich: ´O mein Herr, mehre mein Wissen." (Quran 20: 114)

Gott sagt auch:

“Sind solche, die wissen, denen gleich, die nicht wissen? Allein nur diejenigen lassen sich warnen, die verständig sind." (Quran 39: 9)

Es wird ebenfalls berichtet, dass der Prophet, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, gesagt hat, dass:

“Derjenige, der sein Haus auf der Suche nach Wissen verlässt, (geht) auf dem Wege Gottes." (At-Tirmidhi)

Und:

“Die Suche nach Wissen ist für jedem Muslim eine Pflicht." (Ibn Majah und al-Bayhaqi)

Auf diese Weise führt der Islam den Menschen aus seiner Welt des Aberglaubens und der Dunkelheit in die Welt des Wissens und des Lichts.

Wieder erweist sich der Islam als eine praktische Religion und erlaubt keine Nachsicht bei leerem und nutzlosem Theoretisieren. Er sagt, dass Glaube nicht bloßes Beteuern von Glaubensinhalten ist, sondern er ist vielmehr der Hauptquell des Lebens. Rechtschaffenes Verhalten muss dem Glauben an Gott folgen. Religion ist etwas, das praktiziert werden muss und nicht Gegenstand eines bloßen Lippenbekenntnisses. Im Qur´an sagt Gott:

“Denen, die da glauben und gute Werke tun, wird Glück und eine treffliche Heimstatt zuteil sein." (Quran 13: 29)

Es wird vom Propheten, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, berichtet, dass er sagte:

“Gott nimmt den Glauben nicht an, wenn dieser nicht in den Taten Ausdruck findet, und Er nimmt die Taten nicht an, wenn sie nicht mit dem Glauben übereinstimmen." (At-Tabarani)

Also sind es seine Einfachheit, Verständlichkeit und Anwendbarkeit, die den Islam als eine einzigartige und wahre Religion kennzeichnen.

Einheit von Materie und Geist

Ein einzigartiges Kennzeichen des Islam ist, dass er das Leben nicht in die wasserdichten Bestandteile von Materie und Geist zerteilt. Er steht nicht für die Ablehnung des Lebens, sondern für die Erfüllung des Lebens. Der Islam glaubt nicht an die Askese. Er verlangt nicht von dem Menschen, auf materielle Dinge zu verzichten. Nach dem Islam erlangt man spirituelle Höhen durch ein frommes Leben in den Höhen und Tiefen des Lebens und nicht, indem man der Welt entsagt. Im Qur´an rät Gott uns, zu bitten:

“Unser Herr! Gib uns in dieser Welt Gutes und im Jenseits Gutes und verschone uns vor der Strafe des Feuers." (Quran 2:201)

Aber über den Luxus in diesem Leben, empfiehlt der Islam dem Menschen, bescheiden zu sein und sich von Verschwendung fernzuhalten. Gott sagt:

“…und esset und trinkt, doch überschreitet dabei das Maß nicht; wahrlich, Er liebt nicht diejenigen, die nicht maßhalten." (Quran 7:31)

Über die Bescheidenheit sagte der Prophet, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm:

“Halte das Fasten und brich es (zu der richtigen Zeit) und stehe im Gebet und Ergebenheit (in der Nacht) und schlafe, denn dein Körper hat Rechte an dir, und deine Augen haben Rechte an dir, und deine Frau hat einen Anspruch an dir, und die Person, die dich besucht, hat einen Anspruch an dir."

Also lässt der Islam keinerlei Trennung zwischen "materiellem" und "moralischem", "weltlichem" und "spirituellem" Leben zu, und er fordert den Menschen auf, all seine Energie aufzbringen, um ein Leben auf gesunden moralischen Grundsätzen aufzubauen. Er lehrt ihn, dass moralische und materielle Kräfte zusammenwirken müssen und dass spirituelle Erlösung nur erreicht werden kann, wenn materielle Hilfsmittel, die dem Menschen zur Verfügung stehen, zum Guten genutzt werden, und nicht durch ein Leben in Askese oder wenn man vor den Herausforderungen des Lebens davonrennt.

Die Welt hat unter den Händen der Einseitigkeit vieler anderer Religionen und Ideologien gelitten. Manche haben die spirituelle Seite des Lebens besonders betont, aber die materiellen und weltlichen Aspekte ignoriert. Sie haben die Welt wie eine Illusion, eine Täuschung und eine Falle betrachtet. Andere materialistische Ideologien dagegen haben die spirituelle und moralische Seite des Lebens total außer Acht gelassen und haben sie als erfunden und eingebildet aufgegeben. Diese beiden Einstellungen haben zu Katastrophen geführt, denn sie raubten der Menschheit den Frieden, die Zufriedenheit und die Ruhe.

Auch heutzutage noch ist das Gleichgewicht in die eine oder andere Richtung verschoben. Der französische Wissenschaftler Dr. De Brogbi stellt richtig fest:

“Die Gefahr, die von einer Zivilsation ausgeht, die zu sehr an materiellen Dingen hängt, ist die Gesellschaft selbst; es ist die Unausgeglichenheit, die daraus resultiert, wenn die parallele Entwicklung des spirituellen Lebens versäumt, das nötige Gleichgewicht herzustellen."

Das Christentum irrte sich in dem einen Extrem, wohingegen sich die modernen Zivilisationen beider Varianten, die der sekulären kapitalistischen Demokratie und die des marxistischen Sozialismus, in dem anderen irrten. Gemäß Lord Snell:

“Wir haben eine wohlproportionierte äußere Struktur, aber wir haben die unentbehrliche Notwendigkeit einer inneren Ordnung vernachlässigt. Wir haben die Außenseite der Tasse sorgfältig designd, geschmückt und gereinigt, aber innendrin war voller Erpressung und Maßlosigkeit, wir nutzten unser fortgeschrittenes Wissen und unsere Fähigkeiten, um den Körper zu verwalten, aber wir ließen den Geist verarmen."

Der Islam zielt darauf, ein Gleichgewicht zwischen diesen beiden Aspekten des Lebens - dem materiellen und dem spirituellen - herzustellen. Er sagt, dass alles in dieser Welt dem Menschen zur Verfügung steht, aber der Mensch wurde geschaffen, um einen höheren Zweck zu erfüllen: um eine sittliche und gerechte Ordnung zu errichten, die den Willen Gottes erfüllt. Seine Lehren sorgen für das Spirituelle ebenso wie für die vergänglichen Bedürfnisse des Menschen. Der Islam befiehlt dem Menschen, seine Seele zu reinigen und sein alltägliches Leben neu zu gestalten – sowohl das des Einzelnen als auch das der Gemeinschaft – und eine Überlegenheit des Rechts über Macht und der Tugend gegenüber der Sünde aufzustellen. Also steht der Islam für den Mittelweg und das Ziel, einen rechtschaffenen Menschen im Dienst einer gerechten Gesellschaft hervorzubringen.

Islam, eine vollständige Lebensweise

Der Islam ist keine Religion im gewöhnichen und verdrehten Sinn, denn er richtet sein Augenmerk nicht nur auf den privaten Bereich. Er ist eine vollständige Lebensweise und ist in jedem Bereich der menschlichen Existenz anwesend. Islam hält für alle Aspekte des Lebens eine Anleitung bereit – individuell und gesellschaftlich, materiell und moralisch, ökonomisch und politisch, gesetzlich und kulturell, national und international. Der Qur´an fordert den Menschen auf, den Islam ohne Vorbehalte anzunehmen und Gottes Leitung in allen Lebensbereichen zu befolgen.

Es war tatsächlich ein verhängnisvoller Tag, als der Begriff der Religion auf das private Leben des Menschen begrenzt wurde und seine gesellschaftliche und kulturelle Rolle auf Nichts reduziert wurde, wie es in diesem Jahrhundert geschehen ist. Kein anderer Faktor war wahrscheinlich mehr an der Schwächung der Religion in der modernen Zeit beteiligt, als ihr Rücktritt in die Privatssphäre. Mit den Worten eines modernen Philosophen:

"Religion bittet uns, die Angelegenheiten Gottes von denen Caesars zu trennen. Eine derartige kritische Trennung zwischen den beiden bedeutet beide zu erniedrigen: das Weltliche und das Heilige... Jene Religion ist wenig wert, wenn das Gewissen ihrer Anhänger nicht beunruhigt ist, wenn über uns allen die Wolken des Krieges aufziehen und industrielle Konflikte den gesellschaftlichen Frieden beeinträchtigen. Die Religion hat das soziale und moralische Bewusstsein des Menschen geschwächt, indem sie die Angelegenheiten Gottes von denen Caesars getrennt hat."

Der Islam lehnt diese Vorstellung von Religion vollkommen ab und erklärt deutlich, dass sein Ziel die Läuterung der Seele und die Neuordnung und der Wiederaufbau der Gesellschaft sind. Wie wir im Qur´an lesen können:

“Wahrlich, Wir schickten Unsere Gesandten mit klaren Beweisen und sandten mit ihnen das Buch und die Waagwerte herab, auf dass die Menschen Gerechtigkeit üben mögen. Und Wir schufen das Eisen, worin (Kraft zu ) gewaltigem Krieg wie auch zu vielerlei Nutzen für die Menschheit ist, damit Gott die bezeichne, die Ihm und Seinem Gesandten, wenngleich ungesehen, beistehen. Wahrlich, Gott ist Allmächtig, Erhaben." (Quran 57: 25)

Gott sagt ebenfalls:

“Die Entscheidung liegt einzig bei Gott. Er hat geboten, Ihn allein zu verehren. Das ist der richtige Glaube, jedoch die meisten Menschen wissen es nicht." (Quran 12: 40)

Sogar eine oberflächliche Studie der Lehren des Islam zeigt, dass er eine allumfassende Lebensweise darstellt und keinen Bereich der menschlichen Existenz den Kräften des Bösen überlässt.


Wie unterscheidet sich der Islam von anderen Religionen?

(Teil 2 von 2)

Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen

Wie unterscheidet sich der Islam von anderen Religionen? (Teil 2 von 2)

Gleichgewicht zwischen Individuum und Gesellschaft

Eine andere einzigartige Eigenschaft des Islam ist, dass er ein Gleichgewicht zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft aufstellt. Er trägt der individuellen Persönlichkeit des Menschen Rechnung und hält jeden Einzelnen vor Gott für verantwortlich. Der Prophet, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte:

“Jeder von euch ist ein Hirte und verantwortlich für das, was unter seiner Obhut steht. Der Führer ist der Hirte für seine Untergebenen, und er ist für sie verantwortlich; ein Ehemann ist der Hirte für seine Familie, und er ist für sie verantwortlich; eine Frau ist die Hirtin für das Haus ihres Ehemannes, und sie ist dafür verantwortlich; und ein Diener ist der Hirte für das Eigentum seines Herrn, und er ist dafür verantwortlich."

Ich hörte dies vom Gesandten Gottes und ich glaube der Prophet, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, sagte auch:

“Ein Mann ist der Hirte über den Besitz seines Vaters, und er ist dafür verantwortlich; also seid ihr alle Hirten und verantwortlich für eure Schützlinge und die Dinge, die unter eurer Obhut stehen." (Sahih Al-Bukhari, Sahih Muslim)

Der Islam garantiert ebenfalls die grundlegenden Rechte des Individuums und gestattet es niemandem sich da einzumischen. Er macht die richtige Entwicklung der Persönlichkeit des Menschen zu einem Hauptziel der Erziehung. Er unterstützt nicht die Ansicht, dass der Mensch seine Individualität in der Gesellschaft oder dem Staat aufgeben muss.

Im Islam sind alle Menschen gleich, egal welche Hautfarbe, Sprache, Rasse oder Nationalität sie besitzen. Er wendet sich an das Bewusstsein der Menschheit und verbannt alle falschen Schranken von Rasse, Stellung und Reichtum. Man kann die Tatsache nicht leugnen, dass derartige Schranken immer existiert haben und auch heute in dem sogenannten erleuchteten Zeitalter noch immer existieren. Der Islam räumt all diese Hindernisse beiseite und verkündet das Ideal der gesamten Menschheit als Familie Gottes.

Der Islam ist in seiner Aussicht und seiner Annäherung international und lässt keine Einschränkungen oder Unterscheidungen aufgund der Hautfarbe, der Abstammung, des Blutes oder des Territoriums zu, wie es vor dem Erscheinen Muhammads, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, der Fall war. Unglücklicherweise bleiben diese Vorurteile sogar in diesem modernen Zeitalter auf unterschiedliche Arten bestehen. Der Islam möchte die gesamte menschliche Rasse unter einem Banner vereinen. Einer Welt zerrissen durch nationale Rivalitäten und Streitereien, präsentiert der Islam seine Botschaft des Lebens und der Hoffnung und von einer glorreichen Zukunft.

Der Historiker A.J. Toynbee hat hierzu einige interessante Beobachtungen gemacht. In "Civilization on Trial" (Zivilisation auf der Probe) schreibt er:

"Zwei gut erkennbare Quellen der Gefahr – eine psychologische und eine materielle – in den gegenwärtigen Beziehungen dieses weltbürgerlichen Proletariats, d.h. (der verwestlichten Menschheit) mit dem dominanten Element in unserer modernen westlichen Gesellschaft sind das Rassenbewusstsein und der Alkohol; und im Kampf gegen jedes dieser Übel hat der islamische Geist einen Dienst zu erweisen, der beweisen könnte, wenn er angenommen würde, von hohem moralischen und gesellschaftlichem Wert zu sein.

Die Auslöschung des Rassenbewusstseins unter Muslimen ist eine der hervorstechendsten moralischen Errungenschaften des Islam, und in unserer zeitgenössischen Welt herrscht ein schreiender Bedarf an der Verkündung dieses islamischen Werts [...] Es ist vorstellbar, dass der Geist des Islam die angebrachte Verstärkung sein könnte, die diese Angelegenheit zugunsten der Toleranz und des Friedens entscheidet.

Was das Übel des Alkohols angeht, es betrifft am schlimmsten die primitiven Bevölkerungen in tropischen Regionen, die sich den westlichen Unternehmen geöffnet haben. Tatsache ist, dass sogar die besten staatsmännischen präventiven Maßnahmen, die von einer externen Autorität auferlegt worden sind, sich als untauglich erwiesen haben, eine Gesellschaft von einer sozialen Untugend zu befreien, solange nicht das Verlangen nach einer Befreiung besteht und ein Wille, dieses Verlangen in eine freiwillige Aktion umzusetzen, seinerseits in den Herzen der betroffenen Menschen erweckt wird. Jetzt sind westliche Verwalter, auf alle Fälle jene ´angelsächsischen´ Ursprungs, spirituel von ihren ´angeborenen´ Schützlingen durch ihre physikalische ´Farbbarriere´ isoliert, die ihr Rassenbewusstsein anregen; die Umkehrung der Seelen ist eine Aufgabe, die ihre Fähigkeiten überschreitet; und an diesem Punkt könnte der Islam eine wichtige Rolle spielen.

In diesen erst vor kurzem und schnell erschlossenen tropischen Territorien hat die westliche Zivilisation einen ökonomischen und politischen Raum produziert und im selben Atemzug eine soziale und spirituelle Leere.

Hier also, angesichts der Zukunft, können wir zwei wertvolle Einflüsse bemerken, die der Islam auf das weltbürgerliche Proletariat einer westlichen Gesellschaft ausüben kann, die ihr Netz um die Welt gespannt und die gesamte Menschheit vereinnahmt hat, während wir über die ferne Zukunft über die möglichen Mitwirkungen des Islam an neuen Kundgebungen der Religion nur spekulieren dürfen."

Beständigkeit und Veränderung

Die Elemente der Beständigkeit und der Veränderung existieren in der menschlichen Gesellschaft und Kultur nebeneinander und werden es bestimmt bleiben. Verschiedene Ideologien und kulturelle Systeme irrten gewaltig, indem sie sich zu sehr auf die eine oder die andere Seite der Waage lehnten. Zu starke Betonung der Beständigkeit macht das System starr und beraubt es seiner Flexibilität und seines Fortschritts, wohingegen ein Mangel an beständigen Werten und unveränderlichen Elementen moralischen Relativismus, Gestaltlosigkeit und Anarchie erzeugt.

Was gebraucht wird, ist ein Gleichgewicht zwischen den beiden – ein System, das gleichzeitig das Verlangen nach Beständigkeit und das nach Veränderlichkeit erfüllt. Ein amerikanischer Richter, Mr. Justice Cardozo, stellte richtig fest, dass "der größte Bedarf unserer Zeit an einer Philosophie besteht, die zwischen den widerstreitenden Forderungen nach Stabilität und Fortschritt ausgleicht und ein Prinzip des Wachstums bereithält." Der Islam präsentiert eine Ideologie, welche die Forderungen nach Stabilität ebenso wie die nach Fortschritt erfüllt.

Tieferes Nachdenken enthüllt, dass Leben an sich die Elemente der Beständigkeit und der Veränderung enthält – es ist weder so starr und unflexibel, dass es auch im Detail keinerlei Veränderung zulässt, noch ist es so flexibel und fließend, dass sogar seine charakteristischen Züge keine eigenen beständigen Kennzeichen hätten. Dies wird deutlich, wenn man den Vorgang der physiologischen Veränderungen im menschlichen Körper beobachtet, denn jedes Gewebe des Körpers verändert sich vielfach im Lebensverlauf des Menschen, obgleich die Person immer dieselbe bleibt. Die Blätter, die Blüten und die Früchte eines Baumes verändern sich, aber sein Charakter bleibt unverändert. Es ist ein Gesetz des Lebens, dass die Elemente der Beständigkeit und der Veränderung in einem harmonischen Gleichgewicht nebeneinander existieren müssen.

Einzig ein derartiges System des Lebens, dass diese beiden Elemente bereithalten kann, ist in der Lage, alle Sehnsüchte der menschlichen Natur zu erfüllen und alle Bedürfnisse der menschlichen Gesellschaft. Die Grundprobleme des Lebens bleiben zu allen Zeiten und Klimazonen dieselben, aber die Mittel und Wege sie zu lösen und die Arten mit den Erscheinungen umzugehen, unterliegen im Laufe der Zeit Veränderngen. Der Islam bringt eine neue Perspektive dieses Problems in den Mittelpunkt und versucht, es auf realistische Art und Weise zu lösen.

Qur´an und Sunnah enthalten immerwährende Leitung durch den Herrn der Welten. Diese Leitung stammt von Gott, der nicht den Grenzen von Zeit und Raum unterworfen ist und daher basieren die Prinzipien des individuellen und des sozialen Verhaltens, die Er offenbart hat, auf der Realität, und sie sind ewig. Aber Gott hat nur breite Prinzipien offenbart und hat dem Menschen die Freiheit gewährt, sie in jedem Zeitalter auf die passende Art und Weise dem Geist und den Bedingungen der Zeit entsprechend anzuwenden. Durch diesen Ijtihad (intellektuelle Anstrengung, um die Wahrheit zu erreichen) versuchen die Menschen eines jeden Zeitalters, die göttliche Leitung zu erfüllen und auf die Probleme ihrer Zeit anzuwenden. Also ist die grundsätzliche Rechtleitung beständiger Natur, während sich die Methode ihrer Anwendung im Einklang mit den Erfordernissen der Zeit verändern kann. Aus diesem Grund bleibt der Islam immer frisch und modern wie der Morgen.

Vollständige Überlieferung der bewahrten Lehren

Schließlich ist da noch die Tasache, dass die Lehren des Islam in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben sind. Das Ergebnis davon ist, dass Gottes Rechtleitung ohne jegliche Abänderung verfügbar ist. Der Qur´an ist das offenbarte Buch und Wort Gottes, das seit vierzehn hundert Jahren existiert. Und es ist noch immer in seiner Originalfassung verfügbar. Detaillierte Berichte von dem Leben des Propheten und von seinen Lehren sind in ihrer unberührten Reinheit verfügbar. In diesem einzigartigen historischen Bericht gab es keine einzige Abänderung. Die Aussagen und die gesamte Überlieferung vom Leben des Propheten wurden mit nie gekannter Präzision und Glaubwürdigkeit in den Werken des Hadith und der Sirah (Biographie des Propheten) berichtet. Selbst eine beträchtliche Zahl nicht-muslimischer Kritiker haben diese Tatsache zugegeben.

Dies sind einige der einzigartigen Charakteristika des Islam, die ihn als Religion für den Menschen von heute und von morgen auszeichnen. Diese Aspekte haben in der Vergangenheit und in der Gegenwart viele Menschen angezogen und haben sie bezeugen lassen, dass der Islam die Religion der Wahrheit ist und der Richtige Weg für die Menschheit. Es besteht kein Zweifel daran, dass diese Aspekte auch zukünftig sogar noch mehr Menschen anziehen werden. Menschen mit reinen Herzen und ersthaftem Bemühen um die Wahrheit werden immer wieder sagen:

“Ich bezeuge, dass niemand der Anbetung würdig ist, außer Gott, dass Er der Eine ist, Der Seine Herrschaft mit niemandem teilt, und ich bezeuge, dass Muhammad Sein Diener und Gesandter ist."

Hier wollen wir mir den Worten George Bernard Shaw's abschließen, der gesagt hat:

"Ich habe die Religion Muhammads immer wegen ihrer wunderbaren Vitalität hoch geschätzt. Es ist die einzige Religion, die mir diese Fähigkeit zu haben scheint, sich den sich verändernden Phasen der Existenz anzupassen, die es ihr erlaubt, in jedem Zeitalter anwendbar zu sein. Ich habe ihn studiert – diesen wunderbaren Mann – und meiner Meinung nach ist er weit davon entfernt, ein Antichrist zu sein, er muss der Erlöser der Menschheit genannt werden. Ich glaube, wenn ein Mann wie er die Diktatur der modernen Welt übernehmen würde, könnte er ihre Probleme auf eine Art und Weise lösen, die den so sehr nötigen Frieden und Glücklichkeit bringen würde. Ich habe dem Glauben Muhammads vorausgesagt, dass er für das Europa von morgen ebenso annehmbar sein wird, wie er es schon jetzt für das Europa von heute zu sein beginnt."

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